In vielen Postkriegsszenarien sind Schwärzungen von Marken oder Stempeln das Mittel der Wahl. Umgekehrt ist aber nicht jede Schwärzung im Zusammenhang mit einem Postkrieg. Nicht postkriegsrelevante Schwärzungen kann man wie folgt kategorisieren.

 

In many postal war scenarios, blackening of stamps or postmarks is the method of choice. Conversely, however, not every blackening is related to a postal war. Non-postal war related blackenings can be categorized as follows.

Postseitige Schwärzungen um ein sendungsrelevantes Utensil weiterverwenden zu können oder zu wollen, aber dabei etwas zu "verbergen" ist

Postal redactions in order to be able or to want to continue to use a paraphernalia relevant to the shipment, but to "hide" something in the process

In diese Kategorie fallen z.B. die Sächsischen Schwärzungen, wo in der SBZ-Marken mit Hitler Konterfei, aufgrund noch nicht vorhandener anderer Marken, weiterverwendet wurden, das Markenbild aber geschwärzt wurde. Auch anderweitig haben Postverwaltungen zu dieser Massnahme gegriffen

 

This category includes, for example, the Saxon blackenings, where in the SOZ stamps with Hitler's likeness, due to other stamps not yet available, continued to be used, but the stamp image was blackened. Also elsewhere postal administrations have resorted to this measure

Zensurbedinge Schwärzungen / Censorship related blackenings

Auch bei zensorischen Maßnahmen kann es zu Schwärzungen kommen, beispielsweise können Textpassagen auf einer Postkarte geschwärzt werden, wenn die Zensur der Meinung ist, dass sensible Information auf der Postkarte stehen. Auch eingedruckte Texte, beispielsweise auf Postkarten oder Ansichtskarten, können dahingehend "behandelt" werden

 

Censorship measures can also result in blacking, for example, text passages on a postcard can be blacked out if the censor is of the opinion that sensitive information is on the postcard. Imprinted texts, for example on postcards or picture postcards, can also be "treated" in this way

Private Schwärzungen / Private blackenings

Es kann auch durchaus vorkommen, dass ein Versender einer Sendung (zB. Postkarte) selbst Schwärzungen vornimmt, zB. um orthographische Fehler im Text unkenntlich zu machen oder auch banal, wenn der Beleg im philatelistischen Sinne verkauft wird, um dann Informationen unkenntlich zu machen, die man als sehr privat empfindet.

 

It can also happen that a sender of a mail (eg postcard) itself blackens sections, eg to make orthographic errors in the text unrecognizable or even simply, if the document is sold in the philatelic sense, to then make information unrecognizable, which one feels to be very private.


Private Schwärzungen / Private blackenings

kuzushiji Japan Teilschwärzung Schwärzung
kuzushiji Japan Teilschwärzung Schwärzung

 

Japanische Postkarte (Ganzsache) geschrieben um 1900. Rückseitig ist der Text teilgeschwärzt. Die Schwärzung des Textes ist vom Schreiber der Karte selbst gemacht worden, da wohl im Text schriftliche Fehler vorhanden waren. Für diese Periode ist das nicht unüblich. Der rote Stempel ist ein Absenderstempel. Der Text ist in altjapanisch (kuzushiji) geschrieben. Im Entwertungsstempel auf der eingedruckten Marke ist das Datum nicht eindeutig erkennbar.

 

Japanese postcard (postal stationery) written around 1900. On the reverse side the text is partially blackened. The blackening of the text has been done by the writer of the card himself, as there were probably written errors in the text. This is not unusual for this period. The red stamp is a sender's stamp. The text is written in old Japanese (kuzushiji). In the cancellation stamp on the imprinted postage stamp, the date is not clearly visible.


Blackening Glückstadt Mürwick Schwärzung

Postkarte von Glückstadt/Elbe (BRD) nach Flensburg-Mürwik (BRD) vom 15.11.1961. Der Text der Postkarte ist vollumfänglich geschwärzt. Da es sich um eine landesinnere Sendung handelt, gibt es keinen Grund für die Schwärzung, außer (wahrscheinlich) der Empfänger hat den Text geschwärzt, eventuell wegen eines philatelistischen Verkaufes der Karte ?

 

Picture postcard from Glückstadt/Elbe (FRG) to Flensburg-Mürwik (FRG) dated Novermber 15, 1961. The text of the postcard is fully blackened. Since it is an inland mail, there is no reason for the blackening, unless (probably) the recipient has blackened the text, possibly because of a philatelic sale of the card ?


Zensurbedinge Schwärzungen / Censorship related blackenings

Mariánské Lázně Marienbad Schwärzung
Mariánské Lázně Marienbad Schwärzung

 

Ansichtskarte von Marienbad (Böhmen und Mähren) nach Elmenhorst (Deutsches Reich) vom 15.7.1940. Auf der Bildseite ist der tschechische Name von Marienbad (Mariánské Lázně) schwarz durchgestrichen.

 

Picture postcard from Mariánské Lázně (Bohemia and Moravia) to Elmenhorst (German Reich) dated July 15, 1940. On the picture side the Czech name of Mariánské Lázně is crossed out in black.


Feldpost Synagoge 523 Trenčianske Teplice Schwärzung
Feldpost Synagoge 523 Trenčianske Teplice Schwärzung

 

Ansichtskarte als Feldpost vom 5.9.1939 wahrscheinlich aus der Slowakei geschrieben. Die Bild-seite zeigt eine Ansicht des Badeortes Trenčianske Teplice in der Slowakei. Auf der Schriftseite ist die Beschreibung “Trenč* Teplice Kupele / Hotel Luxor, Synagoge” der Karte unkenntlich gemacht. Entweder wollte man nicht preisgeben, wo sich die Einheit befand, oder man wollte keinen Hinweis auf die Synagoge geben. Diese wurde nach dem 2. Weltkrieg abgerissen. Die Einheit war das Nachschub-Batai-llon 523, dass am 26.8.1939 im Wehr-kreis XVIII (Salzburg) aufgestellt wurde und am Polenfeldzug beteiligt war. Eventuell daher die Karte auf dem Weg des Bataillons nach Polen geschrieben.

 

Picture postcard as field mail from September 5, 1939 probably written from Slovakia. The picture side shows a view of the spa town of Trenčianske Teplice in Slovakia. On the writing side, the description "Trenč* Teplice Kupele / Hotel Luxor, Synagogue" of the card is obscured. Either they did not want to reveal where the unit was located, or they did not want to give any reference to the synagogue. The synagogue was demolished after the 2nd World War. The unit was the supply battalion 523, which was established on August 26, 1939 in the military district XVIII (Salzburg) and was involved in the Polish campaign. Possibly therefore the card was written on the way of the battalion to Poland.