Berliner Postkrieg / Berlin Postal War

Dauer / Duration

Der Berliner Postkrieg dauerte vom 24.6.1948 bis 15.9.1949.

 

The Berlin postal war lasted from June 24th, 1948 to September 15th, 1949.

Vorgeschichte / Preceeding history

Powr.io content is not displayed due to your current cookie settings. Click on the cookie policy (functional and marketing) to agree to the Powr.io cookie policy and view the content. You can find out more about this in the Powr.io privacy policy.

24.6.1948 / June 24th, 1948

Berliner Postkrieg - Kontrollratsmarke 24 Reichspfennig
24 (Reichs) Pfennig - 2,4 (Ost-)Pfennig / 24 (Reichs) Pfennig - 2.4 (East) Pfennig

Am 24.6.1948 (einschliesslich der ersten Briefkastenleerung am 25.6.1948) ergab sich somit eine einmalige Sondersituation. In der SBZ und Ost-Berlin war die Währungsreform durchgeführt, für West-Berlin kam diese aber erst einen Tag später. Dahingehend waren die alten Marken in West-Berlin noch mit vollem Nennwert gültig, sprich für einen Inlandsbrief waren 24 (Reichs-)Pfennig zu bezahlen.

 

In der SBZ hingegen waren dieselben Marken nur noch zu 1/10 Ihres ursprünglichen Nennwertes gültig. Sprich eine Marke zu 24 (Reichs-)Pfennig besaß nach entsprechender Lesart in der SBZ nur 2,4 (Ost-)Pfennig Frankaturwert. Man rundete allerdings auf 3 Pfennig auf. Dahingehend wurde entsprechende Post aus West-Berlin, die an diesem Tag frankaturgültig in West-Berlin mit 24 (Reichs-)Pfennig einging wurde mit 33 (Ost) Pfennig Nachgebühr belegt. Die Nachgebühr war 1,5-fach. Daher 24 + 12 Pfennig = 36 Pfennig Nachgebühr abzüglich 3 Pfennig anerkanntem Nennwert. Für Ortsbriefe galt entsprechendes.

 

On June 24th, 1948 (including the first mailbox emptying on June 25th, 1948), a unique special situation thus arose. In the SOZ and East Berlin, the currency reform had been carried out, but for West Berlin this came only one day later. Therefore, the old stamps in West Berlin were still valid at full face value, i.e. 24 (Reichs)Pfennig had to be paid for a domestic letter.

In the SOZ, however, the same stamps were only valid at 1/10 of their original face value. This means that a 24 (Reichs) Pfennig stamp had a franking value of only 2.4 (Ost) Pfennig in the SOZ. However, it was rounded up to 3 Pfennig. Corresponding mail from West Berlin that was corrctly franked on this day with 24 (Reichs) Pfennig, was surcharged with 33 (East) Pfennig. The surcharge was 1.5 times. Therefore 24 + 12 Pfennig = 36 Pfennig surcharge minus 3 Pfennig recognized face value. The same applied to local letters within Berlin.

Netz- und Bandaufdruckmarken

Net and strip overprints

Berliner Postkrieg - Netzaufdruckmarke
Netzaufdruckmarke / Net overprint stamp

Aufgrund der Schnelle der Währungsreform standen zunächst keine adäquaten Marken zur Verfügung. Daher wurden die zur Verfügung stehenden alten Reichspfennig-Marken mit einem Posthörnchen-Überdruck weiterverwendet. Dieser Posthörnchen-Überdruck kommt in Netzaufdruck oder Bandaufdruck vor. Die Marken, die zunächst in Westdeutschland mit dem 21.6.48 zur Verfügung standen, waren dann auch ab 25.6.48 in West-Berlin an den Schaltern erhältlich.

 

Berliner Postkrieg - Bandaufdruckmarke
Bandaufdruckmarke / Strip overprint stamp

Die SBZ retournierte entsprechend frankierte Post mit eigens dafür verwandten Zurück-Stempeln oder Aufklebern. In seltenen Fällen Zustellung mit Nachgebührerhebung. Die Marken waren bis 19.9.1948 frankaturgültig.

Due to the speed of the currency reform, no adequate stamps were initially available. Therefore, the available old Reichspfennig stamps with a post horn overprint were further used. This Posthörnchen overprint occurs in net overprint or band overprint. The stamps, which were initially available in West Germany with the June 21, 1948, were then also available at the counters in West Berlin from June 2, 1948 onwards.

 

The SBZ returned appropriately franked mail with specially used back stamps or stickers. In rare cases, delivery with postage due collection. The stamps were valid for postage until September 19, 1948.

Gebühr bezahlt / Postage paid

Aufgrund der Ablehnung der in West-Berlin benutzten Netz- und Bandaufdruckmarken versuchte die Westberliner Post ab dem 5.7.1948 das Problem mit Barfreimachung durch "Gebühr bezahlt"-Stempel zu umgehen. Diese Maßnahme funktionierte aber nur ca. 1 Woche, da ab dem 13.7.1948 auch diese Sendungen von der SBZ retourniert wurden (in seltenen Fällen Zustellung mit Nachgebührerhebung). An wenigen Tagen als die Ablehnung erfolgte wurden entsprechende Briefe dann mit zusätzlichem Postfreistempel weitergeleitet und diese wurden in der SBZ auch ausgeliefert.

Die "Gebühr bezahlt"-Stempel waren diejenigen, die auch bei Markenmangel zum Einsatz kamen, daher nicht postkriegsspezifisch.

 

Due to the rejection of the net and strip overprint stamps used in West Berlin, the West Berlin Post Office tried to circumvent the problem with cash franking by "fee paid" postmarks as of July 5, 1948. However, this measure only worked for about 1 week, since from July 13, .1948 these items were also returned by the SBZ (in rare cases delivery with surcharging was executed). On a few days when the rejection was made, the corresponding letters were then forwarded with an additional indicium and these were also delivered in the SBZ.

The "fee paid" postmarks were those that were also used when there was a shortage of stamps, therefore not specific to the postal war.

Postfreistempel und Absenderfreistempel / Indicia

Da auch die "Gebühr Bezahlt"-Massnahmen nicht von Erfolg gekrönt waren wurde von der Westberliner Post ab 16.7.1948 die Sendungsbeförderung mit Postfreistemplern genutzt. Dabei wurden die Sendungen gesammelt und in den Postämtern Charlottenburg 2 und SW11 postfreigestempelt ehe diese dann zur Beförderung weitergeleitet wurden. Tatsächliche war diese Massnahme bis zum 20.3.1949 ohne Beanstandungen erfolgreich. Ab dem 21.3.1949 bis zum Ende des Berliner Postkrieges wurden postfreigestempelte Sendungen in der SBZ mit Nachgebühr belegt. Dasselbe wie oben galt auch für Absenderfreistempel.

 

Since the "Postage Paid" measures were also not crowned with success, the West Berlin Post Office began using postage paid postmarks for shipments as of July 16, 1948. The mail was collected and indicium postmarked at the Charlottenburg 2 and SW11 post offices before they were forwarded. In fact, this measure was successful until March 3, 1949 without problems. From Marhc 21, 1949 until the end of the Berlin Postal War, postage paid items in the SOZ were subject to surcharges. The same as above also applied to sender's indicia.

Schwarzaufdruckmarken / Black overprint stamps

Berliner Postkrieg - Schwarzaufdruckmarken Postal War
Schwarzaufdruckmarke / Black overprint stamp

Die ersten Berliner Marken, mit schwarzem Überdruck "BERLIN", kamen am 3.9.1948 an die Schalter und waren bis 31.3.1949 auf Sendungen in die SBZ kursgültig. Die SBZ lehnte auch diese Marken unter Zurücksendung ab. Seltener kam es zu Nachgebührerhebungen.

 

The first Berlin stamps, with black overprint "BERLIN", arrived at the counters on September 3, 1948 and were valid until March 3, 1949 on mail to the SOZ. The SOZ then also refused these stamps returning the mail. Rarely, there were delivered surcharged.

Verweigerung der Beförderung über Luftbrücke

Refusal of shipment through air bridge

Ab September 1949 fingen die Westalliierten an Sendungen, die ganz oder teilweise mit SBZ-Marken frankiert waren nicht über die Luftbrücke abzuleiten. Die entsprechenden Sendungen wurden meist mit einem Aufkleber retourniert auf dem "Keine Beförderungsmöglichkeit" vermerkt war. Allerdings wurden die Massnahme nicht sehr stringent gehandhabt. Die Massnahme ging bis 14.1.1949.

 

Starting in September 1949, the Western Allies began not to divert shipments franked in whole or in part with SOZ stamps via the air bridge. The corresponding shipments were usually returned with a sticker on which was noted "No transport possible". However, the measures were not applied very stringently. The measure lasted until January 14, 1949.

Luftbrücke-Sonderstempel

Air bridge special postmark

Berliner Postkrieg - 100 Tage Berliner Luftbrücke Sonderstempel
Luftbrücke-Sonderstempel / Air bridge special cancellation

Zwischen dem 1.10.1948 und dem 31.10.1948 wurde zum 100-tägigen Bestehen der Berliner Luftbrücke ein Sonderstempel abgeschlagen. Der Stempel wurde in der SBZ beanstandet und Sendungen retourniert (mit entsprechenden Stempeln und oft auch dem Unterschriftskürzel des Postbeamten). Auch Schwärzungen sind bekannt.

 

Between October 1, 1948 and October 31, 1948, a special postmark was used to mark the 100-day anniversary of the Berlin Air Bridge. The postmark was objected to in the SOZ and mail was returned (with corresponding postmarks and often the signature abbreviation of the postal official). Blackenings are also known.

Rotaufdruckmarken / Red overprint stamps

Rotaufdruckmarke - Berliner Postkrieg Postal War
Rotaufdruckmarke / Red overprint stamp

Die Akzeptanz von Ostmark für die Erstehung von Briefmarken stellte die Westberliner Post zunehmend vor Probleme. Denn der Wechselkurs von Westmark : Ostmark = 1 : 5-6 verursachte empfindliche Einnahmeverluste. Denn im Endeffekt konnten mit Ostmark (bei Umtausch von Westmark) deutlich mehr Marken zur Frankatur erstanden werden. Die Westberliner Post hatte aber natürlich Ihre eigenen Ausgaben in Westmark zu tätigen. Dieser Situation wurde mit dem 20.1.1949 ein Riegel vorgeschoben, da ab diesem Zeitpunkt die neuen Rotaufdruckmarken nur noch in Westmark abgegeben wurden. Auch diese Marken wurden aber von der SBZ nicht akzeptiert, nun aber unter Nachgebührforderung, entsprechende Sendungen zugestellt. Die Marken waren bis zum Ende des Berliner Postkrieges frankaturgültig und darüber hinaus.

 

The acceptance of Ostmark currency for the issue of stamps increasingly posed problems for the West Berlin Post Office. This was because the exchange rate of Westmark : Ostmark = 1 : 5-6 caused considerable losses in revenue. In the end, significantly more stamps could be purchased for franking with Ostmarks (when exchanging Westmarks). The West Berlin Post Office, however, naturally had to make its own expenditures in Westmark. This situation was stopped on January 20, 1949, because from this date on, the new red overprint stamps were only issued in Westmark. However, these stamps were also not accepted by the SOZ, but now under surcharge demand, corresponding items were delivered. The stamps were valid for postage until the end of the Berlin Postal War and beyond.

Vorausfrankatur (Doppelporto)

Upfront franking (double franking)

Ab dem 21.3.1949 gab es aus Westberlin keine Möglichkeit mehr eine Sendung in die SBZ zu schicken ohne dort Nachgebühr zu provozieren. Weder Marken (da nur noch Westberliner Marken gültig) noch Absender- oder Postfreistempel entgingen der Nachgebühr. Einzig die Aufgabe in Ostberlin oder der SBZ mit entsprechend dort gültigen Marken verblieb.

 

Postkunden kamen aber auf die Idee auf den Sendungen das Porto doppelt zu verkleben, einmal mit Westberliner und ebenso mit SBZ-Marken. Diese nicht amtliche Art der "Vorausfrankatur"-Freimachung wurde aber von beiden Postverwaltungen akzeptiert und entsprechende Sendungen unbeanstandet befördert. Natürlich war diese Massnahme dann für den Absender teuer, da er beide Porti verkleben musste, der Empfänger musste dann aber keine Nachgebühr entrichten.

 

Dieselbe Massnahme fand ab dem 14.6.1949 auch Anwendung in umgekehrter Richtung, also von Ost nach West. Mit dem Ende des Berliner Postkrieges endete auch die Periode der Vorausfrankatur, da dann nicht mehr notwendig.

 

As of March 21, 1949, it was no longer possible to send mail from West Berlin to the SOZ without provoking a surcharge there. Neither stamps (since only West Berlin stamps were valid) nor indicia or postage paid postmarks escaped the surcharge. Only the posting in East Berlin or the SOZ with stamps valid there remained as an option.

However, postal customers had the idea to double postage mail, with West Berlin and also with SOZ stamps. This unofficial method of "advance franking" was accepted by both postal administrations and the corresponding mail was transported without complaint. Of course, this measure was expensive for the sender, since he had to affix both postage stamps, but the recipient did not have to pay any surcharge.

The same measure was also applied in the opposite direction, i.e. from East-Berlin or SOZ to West-Berlin, as of June 14, 1949. With the end of the Berlin Postal War, the period of advance franking also ended, as it was no longer necessary.

Andere Westberliner Marken

Other West-Berlin stamps

Im Rahmen des Berliner Postkrieges, bis zu dessen Ende am 15.9.1949, waren weitere Westberliner Markenausgaben von den Nachgebührerhebungen in der SBZ betroffen. Dazu gehörten die Marken "75 Jahre Weltpostverein" ("Stephan-Marken"), die erste Berliner Bautenserie, die Marken "200. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe" ("Goethe-Marken") und die "Grünaufdruckmarken".

 

During the Berlin Postal War, until its end on September 15, 1949, further West-Berlin stamp issues were affected by the postage levies in the SBZ. These included the stamps "75th anniversary of the Universal Postal Union" ("Stephan stamps"), the first Berlin building series, the stamps "200th birthday of Johann Wolfgang von Goethe" ("Goethe stamps") and the "Grünaufdruckmarken" (Green overprint stamps).

Berlin Westberlin Grünaufdruckmarke green overprint
Grünaufdruckmarke Green overprint stamp
Stephan-Marke Stephanmarke 75 Jahre Weltpostverein
Stephan-Marke Stephan stamp
Berliner Bauten
Berliner Bauten / Berlin buildings stamp
200 Geburtstag Johann Wolfgang von Goethe
Goethe-Marke / Goethe stamp

SBZ-Marken in West-Berlin / SOZ stamps in West Berlin

In West-Berlin waren mit Beginn der SBZ-Währunhsreform auch die SBZ-Marken gültig. Somit konnten die Westberliner mit diesem Mittel die Postkriegsmaßnahmen in der SBZ umgehen. Die SBZ-Marken wurden dann in Ostberlin oder dem SBZ-Umland gekauft, mit der Zeit waren diese aber auch an Westberliner Kiosken zu haben. Davon wurde ausgiebig Gebrauch gemacht, denn die SBZ-Marken waren aufgrund des Währungsgefälles deutlich billiger. Die Maßhahme war bis 14.1.1949 möglich. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Benutzung der SBZ-Marken auf Post in die SBZ beschränkt, ab dem 21.3.1949 wurden die SBZ-Marken in West-Berlin gänzlich ungültig.

 

Folgende SBZ-Marken konnten in diesen Zeiträumen benutzt werden: Bezirkshandstempelmarken, Kontrollrat und Berliner Bär mit Überdruck, Köpfeserie, Tag der Briefmarke, Leipziger Herbstmess 1948, Liebknecht/Luxemburg, Leipziger Frühjahrsmesse 1949.

 

In West Berlin, with the beginning of the SOZ currency reform, the SOZ stamps were also valid. Thus, West Berliners could use this means to circumvent the postal war measures in the SOZ. The SOZ stamps were then purchased in East Berlin or the SOZ environment of Berlin, but over time they were also available at West Berlin kiosks. This was used extensively, because the SOZ stamps were significantly cheaper due to the currency differential. The measure was possible until January 14, 1949. From this date, the use of SOZ stamps was restricted to mail to the SOZ, and from March 21, 1949, SOZ stamps became completely invalid in West Berlin.

The following SOZ stamps could be used during these periods: District handstamp stamps, Control Council and Berlin Bear with overprint, Heads series, Day of the stamp, Leipzig Autumn Fair 1948, Liebknecht/Luxemburg, Leipzig Spring Fair 1949.

Bezirkshandstempel District handstamp
Bezirkshandstempelmarke District handstamp stamp
Kontrollrat Control Council überdruck overprint
Kontrollrat mit Überdruck Conrtol Council with overprint
Berliner Bär Berlin Bear Überduck overprint
Berliner Bär mit Überdruck Berlin Bear with overprint
Köofe Heads
Köpfe Heads

Tag der Briefmarke Day of the stamp
Tag der Briefmarke / Day of the stamp
Leipziger Herbstmesse 1948 Leipzig autumn fair 1948
Leipziger Herbstmesse 1948 / Leipzig autumn fair 1948
Liebknecht Luxemburg
Liebknecht Luxemburg
Leipriger Frühjahrsmesse 1949 / Leipzig  Spring Fair 1949
Leipriger Frühjahrsmesse 1949 / Leipzig Spring Fair 1949

Zehnfachfrankatur / Tenfold franking

Ein weiteres Mittel, zumindest bis 31.7.1948 war die Verwendung der alten Marken in Zehnfachfrankatur. Diese war, im Gegensatz zur Bizone (bis 24.6.1948, erste Briefkastenleerung) in der SBZ und West-Berlin mit den entsprechenden Währungsreformen am 24.6.1948 und 25.6.1948 möglich. Damit konnte man in West-Berlin (soweit die alten Marken im Aufbrauch noch vorhanden waren), die Postkriegsmaßnahmen der SBZ umgehen.

 

Another means, at least until July 31, 1948, was the use of the old stamps in tenfold franking. This was, in contrast to the Bizone (until June, 24, 1948, first emptying of letterboxes) possible in the SOZ and West Berlin with the corresponding currency reforms on June 24, 1948 and June 25, 1948 respectively. Thus, one could circumvent the postal war measures of the SOZ in West Berlin (as far as the old stamps were still available for use).

Rübergebrachte Post / Mail brought over

Desweiteren war es möglich als West-Berliner Post in Ost-Berlin oder der SBZ aufzugeben. Natürlich wurde dann mit SBZ-Marken frankiert und die Post auch anstandslos befördert. Allerdings kann dies erfolgt sein, um Postkriegsmassnahmen zu umgehen, aber auch um den wirtschaftlichen Vorteil der billigeren Ostmark und deshalb der billigeren SBZ-Marken in Anspruch zu nehmen.

 

Furthermore, it was possible to post mail in East Berlin or the SOZ as a West Berliner. Of course, this was then franked with SOZ stamps and the mail was transported without any objections. However, this may have been done to circumvent postal war measures, but also to take advantage of the cheaper Ostmark and therefore the cheaper SOZ stamps.

Nachgebühr in West-Berlin und der SBZ

Surcharge in West Berlin and the SOZ

Ab dem 21.3.1949 konnten SBZ-Marken nicht mehr in West-Berlin zur Frankatur verwendet werden. Damit hatten die West-Berliner mit den eigenen Marken keine Möglichkeit mehr die Postkriegsmassnahmen der SBZ (zu diesem Zeitpunkt Nachgebühr) zu umgehen, außer durch rübergebrachte Post oder Vorausfrankatur. Auch Postfreistempel und Absenderfreistempel sowie "Gebühr bezahlt" war nicht möglich. Ab dem 14.6.1949 zog schließlich West-Berlin nach und erhob seinerseits Nachgebühr auf Sendungen aus der SBZ. Die Nachgebühr wurde in voller Höhe erhoben. Nach Protesten der West-Berliner wurde die Nachgebühr am 15.7.1949 einheitlich auf Ortsbrieftarif gesenkt. Mit dem 15.9.1949 wurde in gegenseitiger Abstimmung die Nachgebührerhebung auf beiden Seiten beendet und damit fand der Berliner Postkrieg sein Ende.

 

As of March 21, 1949, SOZ stamps could no longer be used in West Berlin for franking. This meant that West Berliners with their own stamps no longer had any possibility of circumventing the postal war measures of the SOZ (at that time surcharge), except by mail brought over or upfront franking. Postage paid postmarks and sender's postmarks as well as "fee paid" were also not possible. As of June 14, 1949, West Berlin finally followed suit and for its part levied postage due on items from the SOZ. The surcharge was levied in full. After protests from West Berliners, the surcharge was reduced to local letter Tarif on July 15, 1949. On September 15, 1949, the collection of postage due on both sides was ended by mutual agreement, and the Berlin postal war thus came to an end.