BRD / Westberlin Ausland

FRG / West Berlin Foreign Country

Mit dem 1.7.1971 galten Westberlin und die BRD für die DDR als Ausland. Entsprechend waren auf Sendungen aus der DDR in die BRD oder nach Westberlin Auslandsporto zu entrichten.

Wenn in der DDR Sendungen nicht entsprechend frankiert waren, wurde die Sendung von der DDR-Post an die Absender zurückgesandt, oft auch mit einem Aufkleber “Zurück! / Unzureichende / Freimachung!” Oder auch “Zurück! / Unzureichende / Freimachung! / Fehlbetrag Pf”, wobei bei letzterem der Fehlbetrag dann handschrift-lich eingetragen wurde. Bei diesen Belegen handelt es sich nicht um Postkriegsbelege. Allerdings, siehe unten, kann diese Massnahme auch darauf zurückzuführen sein, dass die BRD/Berlin keine Nachgebühr erhoben, also eine Reaktion auf die Postkriegsmassnahme der BRD und Westberlins, da das Unterbleiben der Nachgebühr ja auch hießß, dass die DDR-Post keinen entsprechenden Anteil für Ihre Leistung bekommen würde.

Vor allem zu Beginn wurde das fehlende Porto ausgewiesen. Zwischen dem 1.2.1966 und dem 31.12.1975 erfolgte dies den entsprechenden UPU-Regularien nach Bruchverfahren, wobei im Zähler der doppelte Fehlbetrag stand, im Nenner das gültige Auslandsporto des Absenderlandes. Im Empfängerland sollte dann dieser Bruch mit der dort gültigen Auslandsgebühr multipliziert werden, um die einzuziehende Nachgebühr zu ermitteln.

Die BRD und Westberlin akzeptierten die Kategorisierung als Ausland nicht, die DDR war von der BRD auch nicht als eigenständiger Staat anerkannt, erst mit dem Grundlagenvertrag 1972 wurden die gegenseitigen Beziehungen geregelt.

Entsprechend wurden bei Belegen aus der DDR ab dem 1.7.1971, die zum DDR-Inlandstarif bzw. zwischen DDR-Inlandstarif und DDR-Auslandstarif freigemacht wurden in der BRD und Westberlin keine Nachgebühr erhoben. Diese Belege sind Postkrieg, da man die Tarifbestimmungen einer anderen Postverwaltung nicht anerkannte. Zu erkennen sind diese Belege an den fehlenden Merkmalen der Nachgebührausweisung im Empfängerland.

 

 

As of July 1, 1971, West Berlin and the FRG were considered foreign countries by the GDR. Accordingly, foreign postage had to be paid on shipments from the GDR to the FRG or West Berlin.

If mail in the GDR did not have the appropriate postage, the GDR postal service returned the item to the sender, often with a sticker "Retour! / Insufficient / postage!" or "Retour! / Insufficient / postage paid! / Deficiency Pf" (Pf for Pfennig), whereby in the latter case the deficiency to be paid was then entered in handwriting. These covers are not postal war covers. However, see below, this measure may also have been due to the fact that the FRG/West Berlin did not levy a surcharge, i.e. a reaction to the postal war measure of the FRG and West Berlin, since not levying a surcharge also meant that the GDR Post would not receive a corresponding share for its service.

Especially at the beginning, the missing postage was indicated on the mail by the GDR Post for shipment. Between February 1, 1966 and December 31, 1975, this was done according to the relevant UPU regulations using the fraction method, with double surcharge in the numerator and the foreign postage tariff of the sender country in the denominator. In the recipient country, this fraction was then to be multiplied by the foreign rate valid there to determine the surcharge to be collected.

The FRG and West Berlin did not accept the categorization as foreign country, the GDR was not recognized by the FRG as an independent state, and mutual relations were not regulated until the Basic Treaty of 1972.

Accordingly, covers from the GDR franked at the GDR domestic rate or between the GDR domestic rate and the GDR foreign rate after July 1, 1971, were not subject to surcharge in the FRG and West Berlin. These covers are postal war, since the tariff regulations of another postal administration were not recognized. These covers can be recognized by the missing indication of the surcharge of the recipient country (either the FRG or West Berlin).