Bolschewismus / Bolshevism

Berlin Reichstag Bolschweismus ohne Maske non admis Moskau UPU paragraph 46 bolshevism without mask postlagernd poste restante

Einschreiben von Berlin-Reichstag (Deutsches Reich) nach Moskau (UdSSR) vom 5.1.1938. Die Marken sind mit dem Sonderstempel „Bolschewismus ohne Maske“ abgeschlagen. In Moskau wurde der Brief mit dem handschriftlichen Hinweis „Retour / Non admis / conformément à l'article / 46 § / p.d“. Die Rücksendung wurde also mit dem Paragraphen 46, Unterpunkt d der UPU-Konvention gerechtfertigt. Paragraph 46 bezieht sich auf Verbote und der Unterpunkt d bezieht sich sinngemäß auf Objekte, die im Empfängerland zur Einfuhr oder zur Zirkulation untersagt sind.

 

Registered cover from Berlin-Reichstag (German Reich) to Moscow (USSR) dated January 5, 1938. The stamps are cancelled with the special postmark "Bolshevism without mask". In Moscow, the letter was handwritten with "Retour / Non admis / conformément à l'article / 46 § / p.d". Thus, the return was justified by paragraph 46, subparagraph d of the UPU Convention. Paragraph 46 refers to prohibitions and subitem d refers mutatis mutandis to objects prohibited for import or circulation in the recipient country.

 

Es gibt 3 Erklärungsmöglichkeiten:

  • Der Stempel war der Grund, der sich gegen die Lehre des Bolschewismus wandte, die ja in der UdSSR Grundlage der damaligen Politik war, dann wäre es ein Postkriegsbeleg  
  • Das deutsche Wort „Moskau“ war Stein des Anstosses, sprich man hätte die kyrillische Schreibweise erwartet, dann wäre es kein Postkriegsbeleg
  • Wegen des philatelistischen Charakters des Briefes wurde dieser zurückgesandt, da zu dieser Zeit Briefmarkenaustausch mit der UdSSR nur zwischen Personen möglich war, die von der sowjetischen Philatelieorganisation autorisiert waren. Da kein entsprechender Empfänger auf dem Brief angegeben war wurde der Beleg zurückgessndt, da man eben von einem philatelistischen Hintergrund des Briefes ausging.

Auf dem Brief steht rechts in kyrillisch „Auf Abruf“, dazu noch Absendername und Ort in kyrilllisch und „Henry Nagel, postlagernd“ ebenfalls in kyrillisch. Der Absender hat offensichtlich noch in Englisch vermerkt, dass der Brief nur 6 Tage postlagern sollte um dann an ihn zurückgeschickt zu werden. Ebenfalls steht noch handschriftlich „Abs. Bln. / Reinickendorf“ auf dem Brief. Rückseitig sind zwei Tagesstempel aus Moskau, vom 7.1.38 (Mockba) und vom 8.1.38 (Moscow) abgeschlagen, ebenso wie der Bolschewismus-Stempel sowie zwei Ankunftsstempel Berlin NW 7 vom 19.1.38 und Berlin-Reinickendorf West 3, ebenfalls vom 19.1.38.

 

There are 3 possible explanations:

  • The postmark was the reason which opposed the doctrine of Bolshevism, which was the basis of the USSR policy at that time, then it would be a postal war cover  
  • The German word "Moskau" (Moscow) was the stumbling block, i.e. one would have expected the Cyrillic spelling, then it would not be a postal war cover.
  • Because of the philatelic nature of the letter, it was returned, since at that time stamp exchanges with the USSR were only possible between persons authorized by the Soviet philatelic organization. Since no corresponding recipient was indicated on the letter, the cover was returned, as it was assumed that the letter had a philatelic background.

On the right of the letter is written in Cyrillic "On demand" , in addition sender's name and place in Cyrillic and "Henry Nagel, poste restante" also in Cyrillic. The sender has obviously noted in English that the letter should only be stored for 6 days and then returned to him. Also handwritten is "Abs. Bln. / Reinickendorf" on the letter. On the reverse, two day postmarks from Moscow, dated January 7, 1938 (Mockba) and January 8, 1938 (Moscow) are stamped, as well as the Bolshevism postmark and two arrival postmarks, Berlin NW 7, dated January 19, 38 and Berlin-Reinickendorf West 3, also dated January 19, 1938.